Hautkrankheit und Sport

Sport treiben mit einer chronischen Hautkrankheit

Bewegung: gesund und macht auch noch Spaß!

Treiben Sie schon Sport? Oder haben Sie schon einmal erwogen, sich sportlich zu betätigen? Vielleicht fühlen Sie sich unsicher oder gehemmt durch Ihre Hautkrankheit. Möglicherweise haben Sie Fragen zum Einfluss von Bewegung auf Ihre Erkrankung. Oder zweifeln Sie, ob eine bestimmte Aktivität oder Sport für Sie geeignet ist? Diese Abhandlung versucht, auf Ihre Fragen eine Antwort zu geben. Sich regelmäßig zu bewegen hat einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit und macht auch noch Spaß.

Was ist eine chronische Hauterkrankung?
Es gibt allerlei unterschiedliche Hautkrankheiten, wie Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzem (juckende Entzündung der Haut) und Vitiligo (erworbene Pigmentanomalie). Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland haben eine chronische Hauterkrankung. Diese kann in jedem Lebensalter entstehen. Manche haben viel Last davon und andere haben kaum Beschwerden. Kennzeichen für chronische Hautkrankheiten können sein: rote Haut, schuppige, fleckige Haut , Überbehaarung, teilweise Kahlheit, Jucken, kleinere oder größere Blasen, Narben und Verdickungen der Haut. Die meisten chronischen Hauterkrankungen sind nicht ansteckend. Die Pflege der Haut erfordert besondere Aufmerksamkeit und manche Situationen sollten besser vermieden werden, zum Beispiel bei Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht und bestimmte Stoffe.

Bewegung und Gesundheit
Schwimmen, Spazierengehen, Radfahren, Sport und Spiel sind Aktivitäten, an denen Sie viel Vergnügen haben können. Überdies sind sie gesund. Dies gilt für Jung und Alt, chronisch krank oder nicht. Auch für Menschen mit einer chronischen Hauterkrankung ist es gut, sich mehr zu bewegen. Dadurch dass Sie regelmäßig in Bewegung kommen und bleiben, werden Sie sich um einiges besser fühlen. Regelmäßige Bewegung mit mäßiger Intensität (Sie brauchen nicht außer Atem zu kommen) kann schon zu einer Verbesserung Ihrer Ausdauer, Ihrer Muskelkraft und Ihres Körpergewichts führen. Das Risiko für unter anderem Herz- und Gefäßkrankheiten, Übergewicht und Knochenentkalkung nimmt ab. Auch die Entspannung, die von Sport ausgeht, ist gut. Stress hat ja einen negativen Einfluss auf die meisten Hautkrankheiten.

Sich bewegen mit chronischen Hautkrankheiten
Durch die sportliche Betätigung an sich wird die chronische Hauterkrankung meistens nicht schlimmer. Allerdings kann einiges Ungemach entstehen. So kann sich infolge des Transpirierens der Juckreiz steigern oder Ihre Haut wird durch Klemmen oder Scheuern der Kleidung beschädigt. Vorbeugende Maßnahmen können derartige Unbequemlichkeiten oft beschränken. Beginnen Sie immer ruhig und schauen Sie, wie es geht. Sie müssen Ihre eigenen Grenzen kennenlernen. Oft ist mehr möglich als Sie denken.

Andere informieren
Wenn Sie an einer Gruppenaktivität teilnehmen, ist damit aber meistens eine gewisse Bloßstellung im Hinblick auf Ihre Erkrankung verbunden. Der erste Schritt zu mehr Bewegung ist oft nicht leicht. Verwunderte Reaktionen anderer sind oft auf Unwissenheit zurückzuführen. Es ist darum wichtig, dass Sie den Betreuer und die Teilnehmer wissen lassen, dass Sie eine chronische Hautkrankheit haben. Sprechen Sie darüber, Sie werden sehen, dass Sie mehr Verständnis finden.

Bewegungsratschlag
Bei Hautkrankheiten gibt es im Prinzip keine Beschränkungen für Sport und Bewegung. Häufigkeit, Dauer und Intensität müssen sorgfältig aufgebaut werden. Um Ihre Gesundheit zu fördern, wird geraten, mit dem Ziel von mindestens einer halben Stunde pro Tag aufzubauen. Diese halbe Stunde kann in kleinere Stücke aufgeteilt werden. Sie dürfen sich jeden Tag bewegen, aber ab und zu ein Ruhetag ist nicht verkehrt. Die gemeinsame Bewegung mit anderen ist dabei vorzuziehen. Die Aktivität bestimmen Sie selbst. Wählen Sie vor allem eine Bewegungsaktivität, die Ihnen Spaß macht. Das kann Fußball, Schwimmen oder Tennis sein. Aber Sie können auch mit dem Fahrrad in die Natur oder Spazierengehen. Auch Gelegenheitsarbeiten zu Hause und Tanzen sind geeignete Bewegungsarten. Fürchten Sie, dass Ihre Haut dem nicht gewachsen ist? Wählen Sie dann eine Aktivität, bei der Ihre Haut wenig Risiko läuft, Schaden zu nehmen, wie Radfahren, Joggen und Langlauf. Wollen Sie lieber nicht in einer Gruppe aktiv sein? Oder mögen Sie die Verpflichtungen nicht? Wählen Sie dann eine individuelle Aktivität (wie Spazierengehen, Radfahren und Golf). Bei individuellen Aktivitäten können Sie meistens auch selbst Ihre Kleidung wählen, sodass andere Ihre Krankheit nicht sehen. Können Sie kein Sonnenlicht vertragen, üben Sie den Sport dann drinnen (Badminton, Tanzen) oder abends aus. Für andere kann Sonnenlicht sich gerade günstig auswirken (zum Beispiel bei Ekzem und Psoriasis). Wassersport und Schwimmen können bisweilen Probleme bereiten, zum Beispiel bei Ekzem und trockener Haut. Durch das Chlor im Wasser kann die Haut zusätzlich gereizt werden. Sie können Ihre Haut im voraus gut einschmieren mit Fettsalbe.

Vor- und Nachsorge
Bei manchen Krankheiten muss die Haut vor und nach dem Sport besonders gepflegt werden. Bei Ekzem z.B. können Sie nach dem Sport kurz duschen mit lauwarmem Wasser. Fetten Sie danach die Haut gut ein. Dies kann auch zu Hause geschehen. Vor dem Sport können Sie die Haut auch zusätzlich pflegen. Zum Beispiel durch das Abkleben und Bedecken verwundbarer Stellen. Kleine Flecke können auch mit Kosmetika getarnt werden. Hautärzte können Ihnen mehr darüber sagen.

Bewegungstipps
Hier folgen einige Tipps, wie Sie auf vertretbare Art in Bewegung kommen und bleiben.
- Für jeden lässt sich eine geeignete Aktivität finden.
- Entscheiden Sie sich für eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht und die zu Ihnen passt.
- Sehen Sie es sich einmal an, bevor Sie sich entschließen, mitzumachen.
- Treiben Sie Sport vorzugsweise mit anderen, das ist gesellig und wirkt motivierend.
- Besprechen Sie Ihre Bewegungswahl gegebenenfalls mit Ihrem Arzt, bevor Sie beginnen.
- Aktivitäten in der Natur, wie Radfahren und Spazierengehen, sind auch sehr geeignet.
- Bauen Sie ruhig auf und lassen Sie sich nicht antreiben.
- Hören Sie auf Ihren Körper, das ist der beste Ratgeber.
- Jeden Tag eine halbe Stunde aktive Bewegung ist gesund.
- Ab und zu ein Ruhetag ist nicht verkehrt.
- Unterrichten Sie Ihren Betreuer und die anderen Sportler über Ihre Krankheit. Dabei ist vor allem Information über die Ansteckungsgefahr wichtig.
- Pflegen Sie Ihre Haut gut nach dem Sport.


Quelle: Faltblatt „Niederlande in Bewegung“ (NOC*NSF) und www.hauterkrankungen-sh.de

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www.hauterkrankungen-sh.de

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