Sportliche Betätigung & Sauna für Menschen mit hohem Blutdruck (Hypertonie).

Unser Blutdruck wird positiv beeinflusst, wenn wir Sport treiben. Nach dem Training sinkt der Blutdruck und unsportliche Menschen sollten versuchen, sich mindestens eine halbe Stunde täglich, sportlich zu betätigen, um den Blutdruck zu steigern. Bewegung ist aber nicht nur gesund und hat Auswirkungen auf unser Herz-Kreislauf-System, sondern kann auch eine Menge Spaß machen. Es lohnt sich also auf vielen Ebenen, mit dem Sport anzufangen.

Regelmäßige Bewegung beeinflusst die Gesundheit

Es ist erwiesen, dass regelmäßige Bewegung, unserer Gesundheit guttut. Wer bereits in jungen Jahren damit beginnt, der beugt einer Vielzahl an Krankheiten vor. Wer mit einem hohen Blutdruck zu tun hat, der sollte ebenfalls an Sport denken, denn nur dann kann sich dieser wieder regulieren und in ein gesundes Verhältnis bringen. Leider leiden viel zu viele Menschen an einem hohen Blutdruck, welcher später – meist ab höherem Alter – Probleme bereitet. So kommt es zu Diabetes oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche eigentlich zu einem großen Teil vermeidbar sind.

Definition Blutdruck

Bekanntlich pumpt das Herz unser Blut durch die Blutgefäße, wodurch Sauerstoff und Nährstoffe durch entsprechende Teile unseres Körpers transportiert werden. Auch der Abtransport von Abfallstoffen erfolgt über dieses System. Eine extrem wichtige Funktion also. Auf den Wänden der Blutgefäße lastet ein gewisser Druck, auch Blutdruck genannt. Er hängt von zwei Faktoren ab, einmal dem Widerstand der Gefäßwand, und einmal der Kraft, mit der das Blut dort hindurchgepresst wird. Zieht sich das Herz zusammen, so wird das Blut durch die Schlagadern gepresst und der Druck auf die Gefäßwände steigt gleichermaßen an. Wir sprechen vom so genannten systolischen Druck. Das Herz erschlafft währenddessen und der Druck auf die Gefäßwände nimmt ab, was als diastolischer Druck bezeichnet wird. Der ideale Blutdruck liegt bei 120 zu 80 Millimeter Quecksilber. Generell unterscheidet er sich aber aufgrund diverser Faktoren und natürlich spielt auch das Alter eine Rolle.

Wann ist der Blutdruck zu hoch?

Eine Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck 160/95 mm Quecksilber beträgt oder gar höher liegt. Diverse Faktoren beeinflussen diese Wertung allerdings, sodass natürlich Krankheiten eine Ursache für den hohen Blutdruck sein können. So etwa eine Nierenfunktionsstörung oder Diabetes. Hier schwankt der Blutdruck auch häufig, wobei er morgens oft niedriger ist, als es abends der Fall ist. Kommen weitere Faktoren wie Stress, Erregung oder Freude hinzu, so steigt der Blutdruck vorrübergehend. Diese Erhöhung ist allerdings ungefährlich, es sei denn, der Blutdruck bleibt auf einem hohen Niveau.

Ursachen und Folgen von Bluthochdruck

Die Ursache von essentiellem Bluthochdruck ist eher unbekannt, also Bluthochdruck, dem keine Ursache ausgemacht werden kann. Hier könnte man dahingehend tendieren, dass die Eltern oder Großeltern bereits mit hohem Blutdruck zu tun hattet und das Risiko eine Rolle spielt. Bei der sekundären Hypertonie liegt eine Krankheit oder bestimmte Anomalie zu Grunde. Hier spielt oft die Niere eine Rolle. Hinzu kommen falsche Lebensgewohnheiten, etwa Rauchen, übermäßiger Alkohol, eine falsche und ungesunde Ernährung und zu wenig körperliche Bewegung. Alles gemein kann einen hohen Blutdruck nicht nur begünstigen, sondern sogar chronisch werden lassen.

Die Folgen gehen mit großen Schäden am Körper einher, vor allem was die Blutgefäße betrifft. So zeigen sich oft Probleme im Gehirn, den Nieren oder Augen, aber auch dem Herzen. Das Risiko eines Herzinfarktes steigt signifikant, da der Sauerstofftransport nicht mehr 100%ig funktioniert. Das Pumpen des Herzes gegen einen zu hohen Blutdruck schädigt die Herzmuskulatur. Jetzt sprechen wir auch von Hirnblutungen und Schlaganfällen. Nieren und Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden und sind ebenfalls von einem gesunden Blutdruck abhängig. Auch die Reinigungsfunktion des Blutes wird nicht mehr richtig übernommen, sodass es zu einer Ansammlung von Schadstoffen im Körper kommt. Jetzt kann es sogar zu Blindheit oder Entzündungen im Körper kommen.

Welche Medikamente gegen Blutdruck gibt es?

Wenn Medikamente gegen einen zu hohen Blutdruck verschrieben werden, so handelt es sich meist um Betablocker. Das sind Mittel, welche die Gefäße erweitern. Auch gelten sie als harntreibende Mittel und ACH-Hemmer, sowie Alpha 2-Rezeptorblocker. Betablocker sorgen dafür, dass das Herz weniger häufig schlägt und damit weniger Blut durch den Körper gepumpt wird. Auch gibt es dann mehr Platz in den Blutgefäßen und der Blutfluss in den Adern nimmt zu, während sich der Druck verringert. Über die Nieren kommt es zu einer erhöhten Ausscheidung von Salz, wobei jedoch auch Flüssigkeit mit ausgeschieden wird und der Blutdruck aufgrund mangelnder Flüssigkeit sinkt. ACE-Hemmer und Rezeptorblocker wirken sich auf die Gefäßwände aus und erweitern diese. Allerdings kann dies ein Problem für Sportler sein, wenn diese solche Medikamente einnehmen müssen. Die Ausdauer und das Leistungsvermögen sinken mit Einnahme. Hier sollten sich Sportler dem Rat eines Arztes unterziehen.

Bewegung gegen einen hohen Blutdruck?

Wer sich anstrengt, der hat einen höheren Blutdruck, je nach Intensität und der verwendeten Muskelgruppen ist dieser mal höher und mal weniger hoch. Im Anschluss an das Training sinkt der Blutdruck, auch bei Menschen mit Hypertonie. Hier fällt der Blutdruck ungefähr 10 mm Quecksilber, was auch unbedingt wichtig für die Gesundheit ist.

Wie viel Bewegung ist gut für mich?

Wichtig ist natürlich, dass Bewegung Spaß machen sollte, sodass man am besten eine Sportart wählt, die man gerne macht. Wer einen hohen Blutdruck hat und diesen auch unter Kontrolle hat, der kann sich mit Tennis, Squash oder Laufen beschäftigen. Es spricht nichts gegen sehr anstrengende Sportarten. Wer jedoch einen schwer behandelbaren hohen Blutdruck hat, der muss aufpassen und eher ruhigere Aktivitäten ausüben. So kann man es mit Yoga oder Tai-Chi versuchen. Auf Wettbewerbe sollte man weitgehend verzichten, im Vordergrund sollten erholsame Sportarten stehen. Auch Radfahren und Schwimmen gehört dazu. Regelmäßiges Ausdauertraining begünstigt allerdings die Wirkung auf den Blutdruck, was bereits wissenschaftlich erwiesen ist. Ältere Menschen mit hohem Blutdruck sollten es mit dem Sport allerdings nicht übertreiben, auch wenn die Aktivität gut ist. Von den meisten Ballsportarten wir hier eher abgeraten, da es sich hier um schnelle und plötzliche Anstrengungen oder Bewegungen handelt.

Bewegungstipps für Menschen mit und ohne Bluthochdruck

Folgende Tipps gelten natürlich nicht nur für Menschen, die an Hypertonie leiden und bereits Medikamente zu sich nehmen. Auch generell Bewegungslegastheniker können sich hieran orientieren, um dem Bluthochdruck keine Chance zu geben.

  • Welche Aktivität darf es sein? Am besten wird eine Aktivität gewählt, die Spaß macht und zu einem passt.
  • Sportliche Aktivitäten mit dem Arzt besprechen und die Medikation abstimmen, falls nötig.
  • Rücksprache mit Arzt oder Physiotherapeuten halten, ehe mit der Aktivität begonnen wird.
  • Ggf. Trainingsplan erstellen lassen.
  • Trainer und Personaltrainer sollten davon in Kenntnis gesetzt werden, falls eine Hypertonie vorliegt und/oder bereits Medikamente dagegen eingenommen werden.
  • Dauer und Intensität, sowie Häufigkeit, langsam aufbauen.
  • Blutdruck regelmäßig kontrollieren.
  • Ausruhen, falls es zu anstrengend wird, nicht extra antreiben lassen, wie es bei Leistungssportlern gerne getan wird.
  • 30 Minuten Sport am Tag genügen.
  • Zusätzliche Bewegung im Alltag kann auch mal das tägliche Sportprogramm ersetzen.
  • Zusammen in einer Gruppe Sport treiben und sich gegenseitig motivieren.
  • Abwechslung in den Sport bringen, um Langeweile zu umgehen.

Hypertonie und Sport müssen sich nicht ausgrenzen. Eine gesunde Kombination aus beidem kann vieles bewirken.

Darf ich mit Bluthochdruck in die Sauna?

Blutdruck steigt, wenn man nervös ist, etwas isst oder in seelischer Aufregung ist. Er sinkt wieder, wenn wir Schlafen oder uns entspannen. Dies sind ganz normale Vorgänge und haben nichts mit krankheitsbedingter Hypertonie gemein. Aber was passiert, wenn man in die Sauna geht?

Hohe Temperaturen bedeuten den Blutgefäßen, dass sich diese erweitern, vor allem aber diejenigen in der Haut. Das Blut hat also einen viel größeren Strömungsbereich zur Verfügung und der Blutdruck sinkt. Je höher der Blutdruck vor dem Saunabesuch war, desto stärker sinkt er ab. Kühlt man sich hingegen wieder ab, so werden die Blutgefäße wieder enger und der Blutdruck steigt aufgrund des größeren Widerstandes. Die Saune reguliert also den Blutdruck und kann vor allem Menschen helfen, die an Hypertonie leiden. Eine gute Sache, oder?

Trotzdem sollte man vorab ein paar Regeln beachten, ehe man sich für Stunden in die Sauna begibt. Wer sich beispielsweise nicht ruhig und entspannt verhält, der kann seinem Blutdruck auch nichts Gutes tun. Auch sollte man nie vergessen, sich nach dem Saunabad abzukühlen und auch das warme Fußbad ist wichtig. Vergisst man dies, so kommt es zu einem Durcheinander im Organismus und der Blutdruck schwankt viel zu stark. Ist dies der Fall, so fühlt man sich nach dem Saunabesuch mehr unwohl als gestärkt.

Der Besuch in der Sauna ist also durchaus gesund und empfehlenswert – auch für Menschen mit Hypertonie – dennoch sollte der Umgang korrekt erfolgen. Wer unter Hypertonie leider oder mit ihr zu tun hat, der sollte seinen Hausarzt vor dem Saunagang um Erlaubnis fragen. In einigen Fällen empfiehlt es sich einfach nicht, was jedoch individuell abzuklären ist. Im Übrigen gilt die Abklärung mit dem Hausarzt auch für Menschen, die in tropische Länder mit hohen Temperaturen reisen möchten. Auch hier sollte abgeklärt werden, inwieweit hohe und ungewohnte Temperaturen, zusammen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, gut für einen sind oder zu einem Problem werden können.

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