Einer von drei Volleyballspielern verletzt sich.
Es zeigt sich, dass jährlich
einer von drei Volleyballern sich verletzt und vorübergehend nicht
trainieren oder spielen kann. Dies sind nicht allein die Anfänger. Auch
diejenigen, die schon lange Volleyball spielen und noch niemals eine
Verletzung gehabt haben, laufen Gefahr, sich einmal zu verletzen. Jeder kann
sich also eine Verletzung zuziehen. Viele von diesen Verletzungen entstehen
plötzlich. Auf einmal knickt man nach einem Sprung mit dem Fußgelenk um oder
man kriegt einen Ball verkehrt auf den Finger. Manchmal entwickelt sich eine
Verletzung allmählich. Dadurch dass eine Bewegung oft wiederholt wird, zum
Beispiel Springen oder Schmettern, kann langsam eine Verletzung am Knie oder
an der Schulter entstehen.
Volleyballverletzungen verhindern
Volleyball ist viel zu schön, um verletzt zuschauen zu müssen. Wenn man sich
an die nachstehenden zwei Faustregeln hält, verkleinert man die Gefahr einer
solchen Verletzung so weit wie möglich.
Diese zwei Faustregeln sind:
- Warm-up und Cool-down
- Beschützende Materialien
Warm-up und Cool-down
Führen Sie bei jedem Training und jedem Wettkampf vorher ein gutes Warm-up
und nach Beendigung ein Cool-down aus. Bevor man beginnt, müssen die Muskeln
langsam auf Temperatur gebracht werden. Sonst bleiben sie kalt und steif und
die Verletzungsgefahr ist größer.
Ein gutes Warm-up dauert ungefähr 20 Minuten und beginnt mit 5 Minuten
Warmlaufen. Hierbei können Sie unterschiedliche Lauf- und Armübungen machen,
wie Über-Kreuz-Gehen und loses Schwingen der Arme. Beginnen Sie also niemals
sofort damit, mit dem Ball zu üben.
Machen Sie nach dem Einlaufen 5 Minuten lang
Dehnübungen für die Muskeln.
Die letzten 10 Minuten kommen die volleyballspezifischen Übungen mit dem Ball
an die Reihe. Ruhig den Ball rund spielen, aufschlagen und einige
Schmetterbälle, um den Körper auf das Training oder den Wettkampf
vorzubereiten. Sorgen Sie dafür, dass die Zeit zwischen dem Warm-up und dem
Beginn des Trainings oder Wettkampfs niemals länger als ein paar Minuten
ist, andernfalls werden die Muskeln wieder kalt und ist die Wirkung weg.
Neben dem Warm-up vor dem Sport steht das Cool-down nach dem Ende. Nach dem
Training oder Wettkampf führen Sie ein Cool-down aus, um den Körper und die
Muskeln wieder allmählich abkühlen zu lassen. Hierdurch werden sie besser
ihre Wärme und “Abfallstoffe” los und am darauffolgenden Tag sind
Muskelschmerzen weniger wahrscheinlich. Das Sportausüben ist am nächsten Tag
nicht nur angenehmer, auch die Verletzungsgefahr wird kleiner.
Ein Cool-down dauert ungefähr 10 Minuten und beginnt mit fünf Minuten
ruhigem Auslaufen. Während des Auslaufens können Sie die Lauf- und
Armübungen aus dem Warm-up wiederholen. Die letzten fünf Minuten benutzen
Sie, um wiederum Dehnübungen zu machen.
Ein Training oder Wettkampf beginnt also immer mit einem Warm-up und endigt
mit einem Cool-down.
Beschützende Materialien
Indem Sie Gebrauch machen von beschützenden Materialien, verkleinern Sie die
Gefahr einer Verletzung. Das bekannteste Hilfsmittel ist wohl der
Knieschützer. Infolge des häufigen Kontakts der Knie mit dem Fußboden können
unangenehme Verletzungen entstehen. Tragen Sie deshalb stets Knieschützer,
nicht nur während des Wettkampfs, sondern auch während des Trainings. Ein
anderes Hilfsmittel ist das vorbeugende Anlegen eines Tapeverbandes an den
Fingern oder dem Daumen. Hierdurch schützt man sie vor Umklappen. Das
Selbstanlegen von Tapeverbänden kann man von einem Physiotherapeuten oder
Sportarzt lernen. Fangen Sie hiermit aber niemals selbst an, ohne gesehen zu
haben, wie es gemacht werden muss.
Doch eine Verletzung?
Wenn Sie sich beim Volleyballspielen doch eine Verletzung zugezogen haben,
sind die nachstehenden zwei Punkte wichtig:
- Die ICE-Regel
- Vollständige Genesung nach einer Verletzung
Die ICE-Regel
Bei einer Verletzung, zum Beispiel dem Verrenken des Fußgelenks, geht von
innen immer etwas entzwei. Durch die Blutung und die Bildung von Flüssigkeit
entsteht eine Schwellung. Mit Hilfe der ICE-Regel können Sie diese
Schwellung so weit wie möglich begrenzen und genesen Sie schneller.
Die ICE-Regel besteht aus 4 Einzelteilen.
- Zuallererst kühlen
Daneben haben die einzelnen Buchstaben von ICE noch eine Bedeutung. Sie
dienen alle demselben Zweck, nämlich dem Beschränken der Schwellung und
damit einer schnelleren Genesung.
- I = Immobilisation, das bedeutet Ruhigstellung. Der verletzte Körperteil
darf nicht mehr benutzt werden.
- C = Compression, das bedeutet Druck. Um den verletzten Körperteil wird ein
Druckverband angelegt ohne fette Watte.
- E = Elevation, das bedeutet hochlegen/-halten des verletzten Körperteils.
Genesung nach einer Verletzung
Es ist sehr wichtig, nach einer Verletzung nicht zu schnell wieder in vollem
Umfang mit Volleyballspielen zu beginnen. Wenn man zu schnell wieder
Volleyball spielt, kann die alte Verletzung leicht wieder zurückkommen oder
es kann eine neue entstehen. Dieser Rat ist schwer zu befolgen, jeder will
nach einer Verletzung natürlich wieder so schnell wie möglich Sport treiben.
Sorgen Sie dafür, dass, wenn Sie wieder spielen, aller Schmerz verschwunden
ist, dass Sie alle Bewegungen wieder leicht ausführen können und beginnen
Sie in jedem Fall ruhig, um so wieder in Form zu kommen. Das Beste ist, sich
erst mit dem Hausarzt oder Physiotherapeuten zu beraten, bevor man wieder
beginnt.
Dies ist eine Bearbeitung des Faltblatts “Verletzungen, halten Sie sie in
Schach”.