Sport treiben im Sommer
Nehmen Sie sich in Acht vor Zeckenbissen. Zecken können die Lyme-Krankheit (Borreliose)
verursachen.
Sport treiben im Sommer
Richtige Sommertage gibt es nicht so viele in den Niederlanden. Wenn wir so
einen warmen Sommertag haben, muss der Körper sich besondere Mühe geben, die
Wärme loszuwerden. Der Körper kann dies tun durch:
- Das Erweitern von mehr Blutgefäßen in der Haut. Warmes Blut aus dem Körper
strömt durch die Haut, wo die Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Dies
bedeutet, dass bei Sportausübung in der Wärme eine Umverteilung des Blutes
stattfindet, wobei mehr Blut durch die Haut und weniger Blut durch die
arbeitenden Muskeln fließt. Die arbeitenden Muskeln bekommen also weniger
Sauerstoff und Nährstoffe über das vorbei strömende Blut und die
Abfallstoffe werden schlechter abtransportiert. Was für den
Temperaturhaushalt günstig ist, ist das nicht für das Leistungsvermögen. Das
wird (muss) unter diesen Wetterbedingungen sinken.
- Mehr schwitzen. Wenn dieser Schweiß an der Körperoberfläche verdunstet,
wird die Haut und das warme Blut in den Blutgefäßen der Haut gekühlt. Die
Verdunstung des Schweißes hängt stark von der relativen Luftfeuchtigkeit ab.
Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit verdunstet der Schweiß viel schwerer oder
sogar überhaupt nicht mehr. Hierdurch wird der Schweiß (teilweise) von der
Haut abtropfen, wodurch die abkühlende Wirkung geringer ist. Die
Wärmeregulierung kann dann schwierig werden.
Austrocknung
Bei trockenem und sonnigem Wetter mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit
bemerkt man oft nicht, dass man schwitzt, weil der Schweiß verdunstet, bevor
er die Haut nass machen kann. Dies ist gefährlich, denn bei diesen
Wetterbedingungen kann man mehr als zwei Liter Körperflüssigkeit pro Stunde
verlieren ohne dass man es merkt. Wenn der Flüssigkeitsverlust mehr als
2% des Körpergewichts beträgt, tritt schon eine Leistungsverminderung ein.
Der Flüssigkeitsverlust nach einem langen Dauersport oder einem
Marathonlauf, bei dem nicht genügend getrunken wurde, kann schon 5 – 6% des
Körpergewichts betragen. Man ist dann ausgetrocknet (dehydriert), mit allen
daraus sich ergebenden Gefahren. Das Blutvolumen hat abgenommen, das Blut
ist „eingedickt“. Es ist hierdurch „zähflüssiger“ und die Hautdurchblutung
und die Wärmeabgabe sind herabgesetzt. Die Körpertemperatur wird steigen!
Nicht allein die Durchblutung der Muskeln nimmt ab, sondern auch die
Durchblutung der Nieren und des Magen-Darm-Bereichs wird stark abnehmen.
Dies kann zur Folge haben, dass Blut im Urin oder im Stuhl ausgeschieden
wird. Letztendlich können die Nieren und die Därme sogar (bleibenden)
Schaden nehmen infolge der Abnahme der Durchblutung.
Die Symptome eines Hitzestaus
Jemand, der sich längere Zeit lang in warmer, feuchter Umgebung angestrengt
und nicht ausreichend getrunken hat, kann einen Hitzestau erleiden. Was sind
die Anzeichen eines Hitzestaus? Oft ist das erste Anzeichen eines Hitzestaus
das Auftreten schmerzhafter Krämpfe in den Wadenmuskeln, den Muskeln, die am
stärksten belastet sind während des Dauerlaufens. Auch die Koordination
lässt nach, was sich in falschem Zutreten oder Taumeln äußern kann. Die
Gefahr von Verletzungen nimmt also durch Austrocknung zu. Daneben treten oft
Kopfschmerzen, „Gänsehaut“, Zittern, Übelkeit, Brechen, Schwindel und extrem
starkes oder gerade extrem wenig Schwitzen auf. Das Urteilsvermögen ist
gestört. So kann jemand mit einem Hitzestau aggressiv werden, wenn ein
anderer versucht, ihn zum Beenden des Sports zu bewegen. Schließlich kann
der Sportler das Bewusstsein verlieren und es kann ein lebensgefährlicher
Zustand entstehen.
Die erste Hilfe bei einem Hitzestau besteht aus dem
Anbieten kühler Getränke, aus dem Geben von Eispackungen in den Nacken oder
auf die Stirn, Abwaschen mit einem Schwamm und Zufächeln von Kühle. Es ist
wichtig, schnell ärztliche Hilfe zu suchen. Zuweilen wird es notwendig sein,
jemanden mit einem Hitzestau in einem Krankenhaus aufzunehmen.
Wann droht die Gefahr eines Hitzestaus?
Bei einer Daueranstrengung von mehr als einer Stunde gilt, dass:
- bei einer Temperatur bis zu 24°C im Prinzip keine Gefahr droht.
- bei Temperaturen von 25 - 26°C für weniger Trainierte Probleme entstehen
können. Bei Trainierten können diese Probleme entstehen bei etwas höheren
Temperaturen von 27 - 28°C. Bei diesen Temperaturen ist es vernünftig,
ruhiger und kürzer Sport zu treiben und besonders viel zu trinken.
- es oberhalb von 28°C für jeden gefährlich ist. Es ist dann vernünftig,
keinen Sport zu treiben. Oft sollte der Beginn eines Wettkampfs verschoben
werden. Wenn es nicht möglich ist, den Beginn zu verschieben, sollte der
Wettkampf abgesetzt werden.
Die oben genannten Richtlinien gelten bei trockenem und warmem Wetter. Wenn
die Luftfeuchtigkeit hoch ist, bei feuchtem und drückendem Wetter, ist
besondere Vorsicht
geboten.
Allgemeine Richtlinien für das Sporttreiben bei warmem Wetter
Bei warmem Wetter ist es vernünftig, eine Anzahl allgemeiner Maßregeln zu
befolgen:
- Tragen Sie luftige Kleidung, welche die Verdunstung von Schweiß
ermöglicht, sodass die Haut abkühlen kann. Auch die Farbe der Kleidung ist
von Bedeutung. Helle Farben reflektieren die Sonnenstrahlen und nehmen
dadurch weniger Wärme auf. Dunkle Farben dagegen absorbieren die
Sonnenstrahlen, wodurch sie gerade Wärme aufnehmen.
- Versuchen Sie, sich allmählich zu akklimatisieren, wenn das Wetter
plötzlich umgeschlagen ist oder wenn Sie in ein Land gereist sind, wo es
warm ist. Es kann Tage bis gut eine Woche dauern, bevor Sie ganz angepasst
sind.
- Treiben Sie in der Hitze Sport in einem geringeren als ihrem gewohnten
Tempo und weniger im Umfang. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie nicht so
gut trainiert sind.
- Trainieren Sie vorzugsweise morgens oder abends und versuchen Sie, den
heißen Mittag zu vermeiden. Wenn Sie Leistungssport treiben oder an einem
Wettkampf teilnehmen wollen, trainieren Sie dann zur Tageszeit des
bevorstehenden Ereignisses. Hierbei kann der Körper sich an die
Wetterbedingungen der Tageszeit anpassen.
- Gehen die Trainings nicht gut, seien Sie dann so vernünftig, nicht an
Wettkämpfen teilzunehmen.
- Trainieren Sie auf Waldboden oder Gras. Dies ist bedeutend kühler als
Sport treiben auf Asphalt, wo die Wärme reflektiert wird.
- Legen Sie bei warmem Wetter regelmäßig Trinkpausen ein, selbst wenn Sie
keinen Durst haben. Durst tritt nämlich erst auf, wenn man schon (zu) viel
Flüssigkeit verloren hat. Das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von
Durst ist also ein schlechter Gradmesser für Austrocknung. Ein Dauerläufer
wird es darum „lernen“ müssen, während langen Dauersports regelmäßig zu
trinken und nicht zu warten, bis das Durstgefühl auftritt.
Für das Trinken während einer Anstrengung gelten die folgenden
Richtlinien:
- Trinken Sie etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Start des Trainings oder
Wettkampfs anderthalb Liter.
- Trinken Sie während der Anstrengung alle 15 Minuten etwa 150 - 200 ml
(einen Becher). Kühle Getränke von 12 - 15°C werden leichter aufgenommen als
warme Getränke.
- Nehmen Sie keine Salztabletten. In den Niederlanden sind Salztabletten
nicht nötig, sondern können durchaus Magen- und Darmbeschwerden verursachen.
- Trinken Sie keinen oder wenig Kaffee, Tee oder Alkohol. Diese Getränke
haben zur Folge, dass man mehr Urin produziert als man getrunken hat.
Hierdurch wird die Regelung der Körpertemperatur erschwert.
- Wiegen Sie sich täglich (ohne Kleidung) vor und nach dem Training. Sie
können dann gut kontrollieren, ob Sie während oder unmittelbar nach dem
Dauersport ausreichend getrunken haben.