Demenz, Alzheimer und Sport / Bewegung
Bewegung: gesund und macht auch noch Spaß!
Regelmäßige Bewegung hat einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit und
macht auch noch Spaß. Dies gilt für Jung und Alt,
chronisch krank oder nicht. Mehr Bewegung ist gerade auch für Menschen, die
an der Alzheimerkrankheit oder einer anderen Form
von Demenz leiden, ein guter Gedanke. Das erklären wir in dieser Abhandlung.
Sie werden sehen, dass Sie sich um einiges
besser fühlen, wenn Sie regelmäßig in Bewegung kommen!
Was ist Demenz / Alzheimer?
Deutliche Gedächtnisstörungen, Probleme mit abstraktem Denken und das
Nicht-mehr-Erkennen von Zeiten, Orten und Personen sind
Zeichen von Demenz. Wenn jemand sich darüber klar ist, dass diese Anzeichen
auftreten, entstehen oft Gefühle von Kummer und
Einsamkeit. Der Charakter einer Person kann sich infolge von Demenz
verändern. Demenz entsteht meistens zwischen dem 70. und
dem 80. Lebensjahr. Sie kann aber auch in jüngeren Jahren auftreten.
Formen von Demenz / Alzheimer
Es gibt unterschiedliche Formen von Demenz. Die Alzheimerkrankheit und die
Multiinfarktdemenz kommen am meisten vor. Bei
der Alzheimerkrankheit tritt eine Schrumpfung von Gehirnzellen auf, die mit
einem allmählichen Niedergang der Funktion
verbunden ist. Bei Multiinfarktdemenz handelt es sich um kleine Infarkte im
Gehirn, wodurch die Verschlechterung nach und
nach vor sich geht. Bei einem Hirninfarkt verstopft ein Blutgefäß im Gehirn,
wodurch ein Teil des Gehirns plötzlich keinen
Sauerstoff mehr bekommt. Das Absterben dieses Gehirnteils und der Verlust
der dazugehörigen körperlichen und geistigen
Funktionen kann die Folge sein.
Ursache von Demenz / Alzheimer
Weil die Ursache der Alzheimerkrankheit nicht bekannt ist, ist Vorbeugung
zur Zeit nicht möglich. Wohl ist bekannt, dass
Erblichkeit bei der Entstehung von Demenz eine Rolle spielt, bestimmt bei
Demenz in jüngeren Jahren. Man hat Hinweise
gefunden, dass Multiinfarktdemenz weniger oft auftritt bei Menschen, die
regelmäßig körperlich aktiv sind im Vergleich mit
Menschen, die das nicht sind.
Bewegung und Demenz / Alzheimer
Weil eine schlechte Gesundheit die demenzbedingten Symptome verschlimmern
kann, ist regelmäßige Bewegung sehr zu empfehlen.
Mehrere Sinne werden angesprochen (Hören, Sehen, Fühlen) und sozialer
Kontakt wird angeregt. Daneben fördert regelmäßige
Bewegung die Muskelkraft und Koordination, wodurch weniger Unfälle (Stürze)
auftreten. Von Bewegung werden Sie körperlich
müde. Sie schlafen dadurch besser. Regelmäßige Bewegung hat oft eine
günstige Wirkung auf den Stuhlgang. Durch regelmäßige
Bewegung bleiben Sie besser in der Lage, tägliche Verrichtungen auszuführen.
Diese Aktivitäten können zu einem täglichen
Rhythmus beitragen und bekämpfen Langeweile. Körperliche Aktivität
beeinflusst nicht den normalen Verlauf der Demenz, aber
steigert sehr wohl die Lebensqualität.
Keine Lust...
Menschen mit Demenz haben zuweilen weniger Lust zu Bewegungsaktivitäten.
Dies kann mit der Düsterkeit und Depression
zusammenhängen, die im Anfangsstadium der Demenz gewöhnlich auftreten. Die
Menschen merken, dass es nicht mehr gut möglich
ist, bestimmte Aktivitäten, wie Spazierengehen und Radfahren allein
auszuführen, weil sie sich immer wieder verirren. Gerade
sie haben Nutzen von der Ermunterung, sich trotzdem regelmäßig zu bewegen.
Die nächste Umgebung kann hierbei eine wichtige
Rolle spielen.
Bewegungsratschlag
Bei der Auswahl bestimmter Bewegungsaktivitäten ist es wichtig, dass Ihnen
die Aktivitäten Spaß machen. Sport- und
Spielformen, denen in jungen Jahren ausgeübte Aktivitäten als Vorbild
dienen, stellen hierfür einen guten Ausgangspunkt dar.
Schwimmen, Tanzen oder gymnastische Übungen, gegebenenfalls nach Musik, sind
dafür oft gute Vorbilder. "Sportsondergruppen.de"
hat ein abwechslungsreiches Angebot auf diesem Gebiet. Dies Aktivitätenangebot ist bei Ihrer Gemeinde bekannt. Es ist
wichtig, so lange wie möglich weiterhin an hauswirtschaftlichen Aufgaben
teilzunehmen. Auch ein täglicher Spaziergang und,
falls möglich, eine kleine Fahrt mit dem Fahrrad gehören dazu. Weil Plätze
und Straßen nicht immer wiedererkannt werden, ist
Begleitung hierbei sehr wünschenswert. Zusammen ist es auch unterhaltsam.
Versuchen Sie, Regelmäßigkeit in Ihre täglichen
Aktivitäten zu bringen. Diese gibt zusätzlichen Halt.
Wieviel Bewegung ist gesund?
Sich für die Gesundheit zu bewegen, bedeutet eine halbe Stunde Bewegung
jeden Tag. Dies ist das Mindestziel für jeden. Also
auch für den über 55-Jährigen, der an Demenz leidet. Diese halbe Stunde kann
über den ganzen Tag verteilt werden. Zum
Beispiel 10 Minuten Spazierengehen, 10 Minuten Übungen ausführen und noch
einmal 10 Minuten aktiv im Haushalt helfen. Ein
strammer Spaziergang und Treppenlaufen sind schon intensiv genug. Für den
Einen ist das eine andere Gehgeschwindigkeit als
für den Anderen. Sich ein wenig anzustrengen, wobei der Puls sich etwas
beschleunigt, gehört dazu. Vergessen Sie vor allem
nicht: Ein wenig ist besser als nichts!
Beratung durch einen Arzt
Wenn Sie an der Geeignetheit bestimmter Aktivitäten zweifeln, steht Ihnen
der Rat des behandelnden Arztes zur Verfügung.
Bestimmt wenn Sie auch an anderen Krankheiten leiden, ist die Beratung durch
einen Arzt wünschenswert.
Die Rolle der Umgebung
Beim Ermuntern von Menschen mit Demenz spielt die nächste Umgebung,
wie Partner, Kinder und Freunde, eine wichtige
Rolle. Sie können Menschen begleiten bei einem täglichen Spaziergang oder
einer Fahrradtour, um zum Beispiel Besorgungen zu
machen. Der Weg dieser täglichen Ausflüge muss, wegen der Wiedererkennung,
so weit wie möglich derselbe bleiben. Wenn schon
vor Beginn der Krankheit an Bewegungsaktivitäten teilgenommen wurde, ist es
wichtig, so lange wie möglich zur Teilnahme an
dieser Aktivität zu ermuntern. Begleitung auf dem Hin- und Rückweg und das
Unterrichten der Übungsleitung gehören dazu.
Zusammen mit der Person, die an Demenz leidet, kann auch zu Hause geübt
werden. Täglich 15 Minuten Morgengymnastik ist ein
guter Gedanke.
SOS-Medaillon
Wenn Sie sich regelmäßig allein auf dem Weg machen wollen, kann das Tragen
eines SOS-Medaillons, Armbands oder Etiketts in
der Kleidung mit Namen und Anschrift praktisch sein. Wenn Sie sich dann
einmal verirren und Ihre Anschrift gerade vergessen
haben, können Sie dennoch um die geeignete Hilfe bitten und/oder sie
bekommen.
Bewegungstipps
Hierunter folgen noch ein paar Tipps, wie Sie auf vertretbare Art in
Bewegung kommen und bleiben:
- Wählen Sie eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht und die zu Ihnen passt.
- Beraten Sie sich mit dem behandelnden Arzt, bevor Sie mit neuen
Aktivitäten beginnen.
- Bewegungsaktivitäten wie Seniorengymnastik sind geeignet. Diese schließen
gut an Aktivitäten in Betreuungseinrichtungen an.
- Der Vorteil von Bewegung in einer Gruppe ist, dass die fachkundige Leitung
darauf achtet, dass Sie sich nicht zu viel, aber
auch nicht zu wenig anstrengen.
- Wiederholung fördert das Wiedererkennen.
- Unterrichten Sie Ihren Betreuer über Ihre Krankheit. Dieser kann dann
darauf achten, dass Sie weiterhin an den Aktivitäten
teilnehmen können.
- Bewegungsaktivitäten für über 55-Jährige sind in Ihrer Gemeinde bekannt.
- Gemeinsame Bewegung fördert sozialen Kontakt.
- Eine halbe Stunde Bewegung pro Tag ist ein der Gesundheit dienendes Ziel.
- Lassen Sie alle Muskeln regelmäßig an die Reihe kommen.
- GENIEßEN SIE WEITERHIN…..!
Kurzum, Bewegung und Demenz bilden ein ausgezeichnetes und vor allem auch
ein gesundes Paar!
Mehr Information?
www.sportsondergruppen.de