Sport und Sauna mit Rheuma

Sich sportlich betätigen mit rheumatoider Arthritis (Rheuma)

Bewegung: gesund und macht auch noch Spaß!
Sich regelmäßig zu bewegen hat einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit und macht überdies auch noch Spaß. Dies gilt für Jung und Alt, chronisch krank oder nicht. Sich mehr zu bewegen ist gerade für Menschen mit rheumatoider Arthritis ein guter Gedanke.

Was ist rheumatoide Arthritis (Rheuma)?
Rheumatoide Arthritis (Rheuma) ist ein Krankheitsbild, das durch eine chronische Entzündung mehrerer Gelenke (Polyarthritis) gekennzeichnet wird. Die Krankheit zeigt sich meistens nach dem zwanzigsten Lebensjahr und kommt bei Frauen öfter vor als bei Männern.

Entstehung von Rheuma
Es ist noch nicht bekannt, wodurch Rheuma verursacht wird. Es ist wahrscheinlich ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wobei bekannt ist, dass Erblichkeit eine sehr kleine Rolle spielt. Ein anderer Faktor kann ein Durcheinandergeraten des eigenen Immunsystems sein. Zur Zeit laufen Forschungen nach dem Einfluss von Hormonen auf das Entstehen von Rheuma. Rheuma wird nicht durch ein kaltes und feuchtes Klima verursacht. Wohl ist bekannt, dass Wetterumstände auf die Beschwerden von Einfluss sein können.

Symptome von Rheuma
Gelenkentzündung ist ein grundlegendes Kennzeichen von Rheuma. Die auftretenden Schmerzen, die Steifigkeit und Schwellung geben Anlass, die Aktivitäten einzuschränken. Sie können Ihr Gelenk weniger gut benutzen. Infolge der Gelenkentzündungen können Gelenkschäden auftreten. Dies kann seinerseits wieder zu Verunstaltungen und einer Funktionsbeschränkung führen. Andere Beschwerden, die Menschen mit Rheuma haben können, sind: Müdigkeit, Schmerzen, Gewichtsabnahme und Fieber. Zuweilen kann es auch um Störungen bestimmter Organe gehen, wie des Herzens, der Blutgefäße, der Lunge, der Nerven und der Nieren. Rheuma ist also eine Krankheit, die in den ganzen Körper eingreift.

Behandlung von Rheuma
Für Rheuma gibt es keine heilende Behandlung. Die Krankheit kann zuweilen durchaus von selbst vorübergehen. Die Behandlung, die es gibt, richtet sich auf das Hemmen des Krankheitsprozesses und die Linderung der Beschwerden, die Erhaltung der bestmöglichen Beweglichkeit und das Lernen des Umgangs mit der Krankheit.

Es gibt zwei Arten Medikamente, die eingesetzt werden:
- Medikamente, die den Krankheitsprozess abmildern,
- Medikamente, welche die Symptome von Rheuma bekämpfen.

Die Arzneimittel, die eingesetzt werden, sind hauptsächlich zur Bekämpfung von Symptomen wie Schmerzen und Steifigkeit bestimmt. Unnötige Bewegungseinschränkung kann hierdurch verhindert werden. Die Medikamente unterdrücken die Aktivität der Krankheit mit dem Ziel, die allgemeine Kondition und das Beschränken der Gelenkschädigung zu verbessern. Die Wahl der Arzneimittel hängt von einer Anzahl Faktoren ab: dem Ernst Ihrer Krankheit, den Nebenwirkungen der Medikamente und der Reaktion auf das Mittel.

Bewegung und Gesundheit
Regelmäßige Bewegung mit mäßiger Intensität führt schon zu einer Verbesserung der Ausdauer, der Muskelkraft, der Körperbeschaffenheit und des allgemeinen Wohlbefindens. Das Risiko für bestimmte Krankheiten nimmt ab. Sie werden sehen, dass Sie sich um einiges besser fühlen, wenn Sie regelmäßig in Bewegung kommen.

Bewegung und Rheuma
Durch richtig dosierte körperliche Bewegung kann die Muskelkraft gesteigert werden und der Bewegungseinschränkung ganz oder teilweise vorgebeugt werden. Führen Sie deshalb sportliche Aktivitäten unter fachkundiger Betreuung aus. Ihre Gelenke dürfen nicht überbelastet werden. Nach den Aktivitäten dürfen Sie sich nicht lange müde fühlen müssen. Wenn ein Gelenk warm wird und anschwillt, muss dies als ein Zeichen von Entzündung gesehen werden. Dieses Gelenk ist während dieser Zeit nicht mehr tauglich für belastende Sport- und Spielaktivitäten. Bewegungsaktivitäten, bei denen die Gelenke nahezu nicht belastet werden, bleiben aber schon gut möglich.

Bewegungsratschlag
Gut ausführbare Bewegungsaktivitäten sind: erholsames Schwimmen, gymnastische Übungen und „Sport für Ältere“. Bei diesen Aktivitäten werden die angegriffenen Gelenke nicht zu schwer belastet. Bei anderen Sportdisziplinen wird man sich personenbezogen ansehen müssen, wie groß die Gefahr der Überbelastung ist. Die sportrelevante Beratung bei Rheuma ist dann auch eine individuelle Angelegenheit. Bei einer Sportarztpraxis sind Sie hierfür an der richtigen Stelle. Ein wichtiges Ziel von Sportaktivitäten bei Rheuma ist eine allgemeine Entspannung. Aktivitäten wie Tai-Chi und Yoga können hierzu beitragen. Wenn eine akute Phase von Rheuma auftritt, müssen die sportlichen Aktivitäten angepasst werden. Wenn Ihre Gelenke nicht mehr schmerzhaft und geschwollen sind, können Sie, nach Rücksprache mit dem Physiotherapeuten oder mit dem Arzt, wieder mit Sport anfangen. Ein guter Einstieg ist der Gebrauch leichter Gewichte mit einer großen Anzahl Wiederholungen. Körperliche Bewegung kann dazu beitragen, dass Sie im täglichen Leben besser zurechtkommen, indem Ihre Beweglichkeit verbessert wird.

Sich gemeinsam Bewegen
Sich in einer Gruppe zu bewegen, macht Spaß und ist anregend. Viele Rheumapatientenvereinigungen organisieren Hydrotherapiegruppen. Hier können Sie, in erwärmtem Wasser und unter Betreuung eines erfahrenen Physiotherapeuten, zielgerichtet üben. Die Übungen im Wasser werden verbunden mit Übungen im Trockenen. Sie werden merken, dass Sie die Disziplin, sich regelmäßig zu bewegen, leichter aufbringen können, wenn Sie bei einer festen Gruppe mitmachen. Anschriften von Hydrotherapiegruppen können Sie beim Rheumapatientenbund anfordern.

Wichtig für die Betreuung
Sie können gewöhnlich selbst am besten angeben, welche sportlichen Aktivitäten Sie ausüben können und welche nicht. Teilen Sie dies dann auch Ihrem Betreuer mit, sodass er hierauf Rücksicht nehmen kann. Besprechen Sie danach mit Ihrem behandelnden Arzt oder Therapeuten, welche sportlichen Aktivitäten für Sie geeignet sind.

Bewegungstipps
Hier folgen noch ein paar Tipps, wie man auf vertretbare Art in Bewegung kommt und bleibt:
- Wählen Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und die zu Ihnen passen. Sehen Sie ruhig einmal zu, bevor Sie sich entschließen mitzumachen.
- Bewegen Sie sich vorzugsweise in einer Gruppe, das kann motivierend wirken.
- Beraten Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt oder Therapeuten, bevor Sie mit neuen Aktivitäten beginnen.
- Bewegen Sie sich in der Woche an so vielen Tagen wie möglich.
- Überbelasten Sie Ihre Gelenke nicht, hören Sie gut auf Ihren Körper.
- Wiederholen Sie Übungen, wenn Ihre Gelenke nicht mehr schmerzhaft und geschwollen sind.
- Nehmen Sie nicht an Sportaktivitäten teil, wenn Sie sich fiebrig fühlen.
- Nehmen Sie muskelkräftigende Übungen in Ihren täglichen Rhythmus auf.
- Geben Sie sich selbst die Gelegenheit, während einer Aktivität mal auszuruhen.
- Schalten Sie mal einen Gang zurück, wenn Sie müde oder außer Atem sind.
- Bauen Sie Dauer, Intensität und Häufigkeit von Aktivitäten langsam auf.
- Hydrotherapiegruppen sind sehr geeignet für Menschen mit Rheuma.
Kurzum, wenn Sie diese Tipps beachten, dann können Rheuma und vernünftige Bewegung ein ausgezeichnetes und vor allem gesundes Paar bilden.

Mehr Information über Bewegung mit einer rheumatischen Erkrankung?
www.rheuma-online.de
www.rheuma-liga.de

Quelle: Faltblatt „Niederlande in Bewegung“. (NOC*NSF)




Ist Sauna gut oder schlecht für (chronisches) Rheuma?
Die Beschwerden und der Krankheitsverlauf, wie auch die ärztliche Behandlung, unterscheiden sich sehr je nach der Person. Was für den einen Patienten nützlich sein kann, ist für den anderen falsch. Und das gilt auch für die Wirkung von Warm und Kalt in der Sauna. Obgleich in der wissenschaftlichen medizinischen Literatur der letzten zehn Jahre zum Thema „Rheuma und Sauna“ wenig Literatur zu finden ist, kann im Allgemeinen schon davon ausgegangen werden, dass für die chronischen Entzündungskrankheiten (rheumatoide Arthritis) die Sauna eine schmerzstillende Wirkung haben kann. Sie merken wohl: Die Frage, ob Sauna für Menschen mit rheumatoider Arthritis (Rheuma) gut oder schlecht ist, ist leichter gestellt als beantwortet. Menschen mit Rheumabeschwerden tun in allen Fällen gut daran, ihren Saunabesuch so zu gestalten, dass sie sich angenehm dabei fühlen. Es ist vernünftig, vorher mit dem behandelnden Arzt über Ihren Saunabesuch zu sprechen.

Quelle: Niederländische Sauna Vereinigung.

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