Das Läuferknie ist keine eigenständige Erkrankung, die nur Läufer betrifft. Auch hier hat sich der Begriff so eingebürgert, da viele Läufer von dieser Überlastungsverletzung betroffen sind. Betroffen ist hier also die Oberseite des Knies, direkt oberhalb der Verbindung zwischen Sehnenplatte und Unterschenkel. Dort kann die Sehne auf dem Knochen schleifen, wodurch es zu Reizungen und Schmerzen kommen kann. Diese können sogar so schlimm werden, dass der Sport eingestellt werden muss. Die Symptome des Läuferknies (Runners knee / Ilio-tibiales Bandsyndrom / Tractussyndrom / Friktionssyndrom) können also jeden betreffen, also auch Radrennfahrer und andere Sportler, die viel und lange laufen, um ihre Kondition zu verbessern.
1. Gibt es Risikofaktoren für Läuferknie?
Zunächst sei eine Reihe persönlicher Risiken zu nennen, vor allem sind Läufer/innen mit O-Beinen betroffen. Hier führt die Sehne um eine Kurve und bei jeder Bewegung entsteht eine Reibung. Je nach Extrem kann diesmal schwerer und weniger schwer ausfallen. Verkürzte Muskeln an der Außenseite des OS können ein weiterer Grund sein, um an einem Läuferknie zu erkranken, auch wenn keine O-Beine existieren. Verkantete Fersenbeine seien ebenfalls als Risikofaktor auszumachen. Hier kann der Stand von Unter- und Oberschenkel ungünstig sein und folglich Schmerzen verursachen. Sportler, die zu schnell zu viel leisten wollen, sind ebenfalls schneller betroffen. Ein guter Trainingsaufbau ist also auch hier wichtig.
Wer vorbeugen will, der besorgt sich gutes Schuhwerk, welches auch wirklich auf die eigene Anatomie passt. Auch der Untergrund auf dem gelaufen wird, kann zum Verhängnis werden, nicht nur, weil dieser meist zu hart ist, sondern auch, weil gerade geteerte Straßen oder Wege, auf einer Seite abfallen und es so zu Ungleichgewichten beim Laufen kommt. Es empfiehlt sich also, häufiger seine Laufrunde zu wechseln. Wer starke Beschwerden hat, der muss mit dem Laufen aufhören, allerdings ist dies auf Dauer natürlich keine Lösung. Eine Verringerung des Trainingsumfanges kann schon einiges bewirken. Wichtig ist, nie über seine Schmerzgrenze hinaus zu gehen.
Wer nicht aufhören möchte mit dem Sport, der sollte sich weitere Sportarten suchen, wie etwa dem Schwimmen oder Radfahren. Auch Schlittschuhfahren oder Snowboardfahren sind im Winter tolle Alternativen. Immer jedoch gilt: Gutes Aufwärmtraining mit Dehnübungen sind das A und O bei jeder Sportart.
2. Wie kann ich ein Läuferknie vermeiden?
Nicht immer ist es möglich, frei von Beschwerden zu sein. Bei vielen kommt es immer wieder zu Schmerzen. Es nutzt natürlich etwas, sein Training umzustellen und auf andere Sportarten umzusteigen. Auch das Schuhwerk hat einen enorm großen Einfluss und sollte perfekt passen. Beim Dehnen ist es wichtig, nicht zu weit in den Schmerz zu arbeiten und keine federnden Bewegungen auszuführen. Ebenso wichtig ist, sich zu dehnen, auch wenn man keine Schmerzen beim Laufen hat. Nach dem Training sind Abkühl-Phasen besonders wichtig. Auch kann man seine Beine mit kaltem Wasser kühlen.
3. Was, wenn das Läuferknie sehr hartnäckig ist?
Auch das kommt häufiger vor, als zunächst angenommen. In sehr hartnäckigen Fällen können Injektionen mit Kortikosteroiden verabreicht werden. Sind O-Beine schuld, so können auch sie operativ behandelt werden. Inwieweit man hier jedoch eingreifen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Und auch die Entscheidung, wie wichtig einem der Dauerlauf ist, oder ob man seiner Gesundheit zuliebe, nicht doch eine andere Sportart für sich entdecken kann. Immerhin gibt es kaum monotonere Sportarten, wie das Laufen und durchaus eine Reihe an Angeboten, die weit mehr Spaß bringen.