In der Anatomie bezeichnet ein Meniskus eine halbmondförmige knorpelige Struktur, die einem Gelenk (z.B. dem Knie) strukturelle Integrität verleiht. Das Knie besteht aus drei Knochen. Zuerst der Oberschenkel (os femur) und das Schienbein (os tibia) und auch noch die Kniescheibe (patella). Letztere spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Der Oberschenkel und das Schienbein dürfen nicht voneinander abrutschen, sondern müssen sowohl bei gestrecktem, als auch bei gebogenem Knie gut gegeneinander sitzen bleiben. Hierfür sitzen an beiden Außenseiten des Knies Gelenkbänder (Ligamente) und im Knie Kreuzbänder, die für die Stabilität zur Seite und nach vorn/hinten sorgen. An der Innen- und Außenseite des Knies, zwischen den Berührungsflächen der Knochen, sitzen Knorpelscheiben. Das sind die zwei Menisken (der laterale und mediale Meniskus). Der Begriff "Meniskus" stammt aus dem altgriechischen Wort „meniskos“ und bedeutet "Halbmond".

1. Was ist ein Meniskus?

Menisken sind Knorpelscheiben, jeder Mensch hat zwei davon im Knie, jeweils zwischen den Berührungsflächen der Knochen. Wichtig sind natürlich auch alle anderen Kniebestandteile, so wie der Oberschenkel und das Schienbein, welche nicht voneinander abrutschen dürfen. Hierfür sorgen die Gelenkbänder und Kreuzbänder. Die Kniescheibe hat mit diesem Halterungskonstrukt weniger zu tun. Die Menisken dienen als Stoßdämpfer zwischen den Knochen und spielen eine signifikante Rolle.

2. Welcher Meniskus ist am ehesten einer Verletzung ausgesetzt?

Die Menisken sind natürlich mit dem umliegenden Gewebe verbunden, fallen also nicht frei durch ihre Umgebung. Der innere Meniskus sitzt etwas fester und kann daher eher eingeklemmt oder beschädigt werden. Auf die Behandlung hat dies jedoch keinerlei Einfluss.

Fußballer sind die wohl anfälligsten Sportler für Meniskusverletzungen, weswegen man auch Fußballknie hierzu sagen kann. Lassen Sie uns jedoch ein paar offene Fragen zum Thema klären, denn von der Meniskusverletzung, sind nicht nur Fußballer, sondern auch Läufer betroffen.

3. Wofür braucht man Menisken?

Menisken sind unsere Stoßdämpfer. Sie federn die stark einwirkenden Kräfte beim Springen und Laufen ab, sodass diese weniger stark im Rücken oder dem Kopf ankommen. Außerdem sorgen die Menisken dafür, dass sich die Knochen der Ober- und Unterschenkel, schön geschmeidig anfühlen.

4. Was kann mit den Menisken passieren?

Die Elastizität der Menisken nimmt automatisch mit dem Alter ab, sie werden spröder und es können Risse aufgrund von Überbelastung entstehen. Natürlich kann auch ein Verdrehen des Knies dazu führen, dass der Meniskus reißt oder Teile abbrechen. Das ist dann sogar sehr schmerzhaft.

5. Welche Symptome treten dann auf?

Zunächst kann es zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung oder Unbeweglichkeit des Knies kommen. Das Knie lässt sich nicht mehr strecken, ohne dabei enorme Schmerzen zu verspüren. Gleichzeitig fühlt sich das Knie instabil und wackelig an, sodass es zu einem Nachlassen der Standhaftigkeit kommen kann. Drückt man auf die Gelenkspalte, so kommt es ebenfalls zu Schmerzen. An der Außenseite können Schwellungen oder so genannte Meniskus-Zysten auftreten, dann ist das Knie auch oft warm oder heiß. Dies liegt an der Bildung von Flüssigkeit, die während der sportlichen Betätigung auftritt. Auch das ist ein Grund für die Schmerzen. Der Körper beginnt, eine Art Schutz zu bilden. Im weiteren Verlauf, verlieren die Oberschenkelmuskeln an Kraft und werden dünner.

6. Was kann man jetzt tun?

Zunächst ist die sportliche Betätigung einzustellen, im Akutfall helfen Coldpacks oder Eispackungen. Das Knie muss unbedingt geschont werden. Klingen die Beschwerden nicht ab, so ist ein Arzt aufzusuchen, welcher schließlich eine Röntgenaufnahme anfertigen wird. Auch ein MR Scan oder eine Arthroskopie, eine Untersuchung des Gelenkinneren mittels Sonde, kann anberaumt werden. Jetzt lassen sich die Schäden genau beurteilen. Während dieser Arthroskopie wird der Patient in örtliche Betäubung oder Vollnarkose versetzt. Mit einem kleinen Schnitt und einer Röhre, kann der Arzt nun ins Innere des Knies sehen. Die Röhre enthält lichtleitende Fasern und Linsen. Auf einem Bildschirm sieht der Arzt nun das Innere des Knies und kann seine Diagnose stellen.

Problematisch wird es, wenn sich bereits Flüssigkeit im Knie angesammelt hat und auch Blut kommt vor. Jetzt könnte ein zweiter Schnitt notwendig sein, um das Knie mit einer Flüssigkeit zu spülen. So lässt sich das Knie für einen Augenblick sogar völlig blutfrei halten. Fallen diese Dinge nicht an, so kann man mit kleinen Instrumenten arbeiten, Wunden nähen oder Fransen wegschleifen oder entfernen. Es ist möglich, später eine weitere Operation durchführen zu müssen, bei der schließlich das komplette Gelenk geöffnet wird. Arthroskopien können auch ambulant vorgenommen werden, was etwa einen Tag Aufenthalt in der Praxis bedeutet. Dies ist jedoch nur bei sehr großem Schaden notwendig. Generell versucht man jedoch, dies zu umgehen, da der Meniskus für die Stoßdämpfung des Knies eigentlich unentbehrlich ist.

Arthroskopien bergen natürlich auch Risiken, etwa aufgrund von Infektionen oder Reizungen in der Gelenkschleimhaut. Das Knie kann dann wochenlang geschwollen bleiben. Auch Hautnerven können beschädigt werden, wodurch es später zu gefühllosen Stellen kommen kann. Generell sind diese Risiken aber nicht gravierend, die meisten Beschwerden vergehen nach einiger Zeit.

7. Welche Übungen kann ich noch machen?

Wichtig ist nun, die Oberschenkelmuskulatur an der Vorder- und Rückseite zu trainieren. Somit eignen sich alle Übungen, bei denen die Beinmuskeln angespannt werden müssen. Das Knie selbst darf aber erst einmal nicht bewegt, gebeugt oder gestreckt, werden. Effektiv kann beispielsweise sein, mit einem kleinen Sandsack auf einem Stuhl zu trainieren, indem man dieses immer wieder anhebt. Mit wechselnden Wiederholungen und mehrmaligem, 15-minütigem Training, lässt sich die OS Muskulatur effektiv trainieren. Auch Aquajogging oder Radfahren sind sinnvoll, allerdings erst dann, wenn es der Physiotherapeut erlaubt.

8. Wie kann ich eine Meniskusverletzung vorbeugen?

Generell kann man auch eine solche Verletzung vorbeugen, beispielsweise durch korrektes Aufwärmen vor dem Sport und richtiges Abkühlen im Anschluss. Der richtige Trainingsaufbau ist entscheidend, sodass hier auf jeden Fall muskelkräftigende Übungen einbezogen werden sollten. Auch eine korrekte Stoßdämpfung an den Schuhen, das Laufen auf weichem Untergrund und das Körpergewicht, haben Einfluss auf die einwirkende Belastung und die Menisken. Je schwächer die Stöße, umso weniger Leistung müssen diese bringen. Um zu verhindern, dass sich das Knie verdreht, sollte man auf einen geraden Boden achten, während man läuft. So lassen sich Verletzungen gut vorbeugen, aber natürlich nie komplett verhindern.

Überhaupt keinen Sport zu treiben, ist im Übrigen keine Lösung. Nicht immer, wenn man Schmerzen im Knie hat, sind die Menisken das Problem. In den meisten Fällen handelt es sich um einfache Verstauchungen, sofern man sich das Knie verdreht hat. Oft hören die Schmerzen dann von alleine auf, was allerdings ein paar Wochen bis Monate dauern kann. Hier ist etwas Geduld gefragt. Und sollten dennoch die Menisken betroffen sein, so besteht eine gute Heilungschance, denn auch sie sind durchblutet. Zwar ist man bisher davon ausgegangen, dass dem nicht so ist, inzwischen weiß man es aber besser. Menisken können sich also regenerieren, wenn auch nie komplett vollständig.

9. Gibt es noch einen letzten Tipp?

Ja. Hören sie auf ihren Körper, er ist der beste Ratgeber.

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