Sauna und Sport

Sauna immer mehr geschätzt.
In 1924 fiel zum ersten Mal zusammen mit Sport das Wort Sauna, als das finnische Laufwunder Paovo Nurmi die Sportwelt dadurch in Erstaunen versetzte, dass er an einem einzigen der wärmsten Julitage (38 °C) In Paris sowohl die 5000 Meter als auch anderthalb Stunden später die 10.000 Meter vor seinem Landsmann Ritola gewann. Von den 40 Teilnehmern erreichten nur elf das Ziel, während eine Anzahl Teilnehmer völlig erschöpft von der Laufstrecke getragen wurden. Die Sportjournalisten fragten sich, warum diese Finnen der Hitze so gut gewachsen waren und ihre körperliche Kondition bemerkenswert frisch war. Und so las man in 1924 zum ersten Mal über ein besonderes Bad, das in Finnland Saunabad genannt wurde. Heutzutage ist es kein Vorrecht mehr für finnische Sportler, ihre Leistungen mit einem Saunabad zu unterstützen. Die Verbindung Sport und Sauna ist jetzt in der ganzen Welt bekannt. Nicht ohne Grund bieten die meisten Sportschulen auf einfache Art und Weise Gelegenheit, nach dem Sport ein Saunabad zu nehmen.

Gesund
Sport zu treiben ist heutzutage fast selbstverständlich. Die Niederlande kennen 7 Millionen Sportler in oder außerhalb von Vereinen. Dass Sporttreiben gesund ist, braucht man niemandem mehr zu erzählen, aber nur eine geringe Anzahl Sportler machen sich Sorgen um die Pflege des Körpers, des Muskelsystems, der Haut und der körperlichen Kondition im Allgemeinen. Dies ist an der großen Anzahl Sportverletzungen zu sehen, in den Niederlanden in 1997 fast 1,5 Millionen registrierte ärztlich behandelte Verletzungen, und es werden jährlich nur noch mehr. Bei Spitzensportlern in vielen Ländern hat die Sauna inzwischen einen festen Platz im Trainingsprogramm erhalten. Das Einbeziehen der Sauna in das Trainingsprogramm hat zahlreiche psychische und physische Ursachen. Natürlich kann die Sauna kein Training ersetzen, aber sehr wohl eine bessere Voraussetzung schaffen für die Leistung während des Trainings und Wettkampfs. Darum ist es kein Zufall, dass Sportärzte wissenschaftliche Forschungen durchgeführt haben nach der genauen Auswirkung der Sauna auf sportliche Leistungen. Sie entdeckten positive Wirkungen, wie die Entspannung der Muskeln, den Abtransport der Abfallstoffe und auch das Funktionstraining in der Veränderung des Blutkreislaufs und die höchstmögliche Wirtschaftlichkeit der Herztätigkeit. Auch werden Sportler abgehärteter, denn ein übermüdeter oder erkälteter Sportler kann keine Spitzenleistungen bringen.

Gefühl der Entspannung.
Für den Körper ist die Sauna eine schnelle, starke Wärmebelastung (8-12 Minuten bei 80-90°C), welche die Körpertemperatur beträchtlich übersteigt und bei der der Sportler die Homöothermie (das Beibehalten einer konstanten Körpertemperatur) des Körpers stark fordert. Um eine normale Körpertemperatur von 37°C beizubehalten, wird der Körper zu größerer Aktivität veranlasst mittels Schwitzen und einer maximalen Durchblutung der Haut. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass während der Wärmeeinwirkung die Durchblutung in den Organen und Muskeln abnahm, wohingegen sie in Nasenschleimhaut und Haut stark zunahm. Während der notwendigen Abkühlung bekommen wir eine verbesserte Durchblutung der Muskeln, was zu einer erhöhten Zufuhr von Nährstoffen und einem beschleunigten Abtransport von Abfallstoffen führt. Die Aktivität des parasympathischen Nervensystems und Muskelsystems vermindert sich bei der Wärmeeinwirkung in erheblichem Umfang, dies äußert sich in einem Gefühl der Entspannung und einem herabgesetzten Muskeltonus (Muskelspannung). Infolge einer Erhöhung der Atemfrequenz wird das Atem-Minutenvolumen vergrößert, was zu einem besseren Luftaustausch in der Lunge führt. Die Wärme in der Sauna macht die Gelenke beweglicher. Dies beruht auf der Tatsache, dass Wärme die Eigenschaften der Bindegewebe der Sehnen verändert und die Gelenkkapseln dort diese Gewebe mehr strecken, wenn sie warm sind, mit der Folge einer erhöhten Dehnbarkeit und Elastizität. Wärme bewirkt auch eine bessere Durchblutung der Gelenkkapseln und setzt die Viskosität (Zähflüssigkeit) der Gelenkflüssigkeit herab, wodurch geschmeidigere Bewegungen möglich sind. Es zeigt sich, dass die Sauna eine Anzahl leichte Sportverletzungen wie Prellungen, kleine Muskelrisse und Blutergüsse günstig beeinflusst infolge schmerzlindernder Wirkung und eines verkürzten Heilungsprozesses. Es empfiehlt sich nicht, kurz vor einem Training oder Wettkampf in die Sauna zu gehen. Wir haben schon gesehen, dass die Sauna eine entspannende Wirkung hat auf Nerven- und Muskelsystem während wir für eine bestmögliche sportliche Leistung gerade eine bestimmte Spannung haben wollen. Aber hinterher wird ein Saunabad eine Erquickung sein.

Sauna, aber dann richtig!
Es ist wichtig, bestimmt, wenn es sich um den ersten Saunabesuch handelt, in eine Sauna zu gehen, wo eine gute Betreuung vorhanden ist. Nach dem Aufwärmen für 8-12
Minuten folgt eine gleich lange Zeit als Abkühlperiode. Schematisch könnte das Saunabad so aussehen:

Empfohlene Methode für das Saunabaden:
1) Ausziehen und Gang zur Toilette
2) Waschen und Duschen
3) Gut abtrocknen
4) Warmes Fußbad
5) Erster Saunagang: 8-12 Minuten aufwärmen
6) Entspannt sitzen oder liegen
7) Die letzten zwei Minuten immer sitzen
8) Abkühlen 8-12 Minuten
9) In die frische Luft
10) Kalte Dusche oder ein kaltes Tauchbad
11) Warmes Fußbad
12) Relaxen ca. 15 Minuten
13)Gegebenenfalls Sportmassage
14) Nach Wunsch 2. und 3. Saunagang
15) Nach dem letzten Saunagang gegebenenfalls Sonnenbank
16) Empfohlen: zwischendurch Fruchtsäfte

Dieser Artikel ist eine Bearbeitung aus „Sportmassage“ von Ap van Driesche.

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