Wie beugt man Verletzungen vor bei Fußball?
Einige Zahlen
In den Niederlanden gibt es etwa 1.000.000 Menschen, die Fußball spielen.
Dazu kommen 440.000 Menschen, die hin und wieder einen Ball treten. Es zeigt
sich, dass 56% von all diesen Personen sich alljährlich eine mehr oder
weniger ernsthafte Verletzung zuziehen. Das sind also gut 800.000
Fußballspieler, die vorübergehend nicht Fußball spielen können. Meistens ist
es ein Fußgelenk (1 von 3), oft auch das
Knie (1von 7). Welch ein Schmerz,
welch eine Vergeudung, wie schade um den Fußball… aber welch ein Glück, dass
man als Fußballspieler selbst so viel dagegen tun kann!
Wie? Indem man sich an fünf einfache Faustregeln hält: regelmäßig
trainieren, aufwärmen und abkühlen, gutes Material, auf die Begleitumstände
achten, fair spielen.
Regelmäßig trainieren
Fußball spielen ohne Training bedeutet, Verletzungen herauszufordern.
Trainieren Sie darum regelmäßig und unter fachkundiger Leitung. Der Sinn des
Trainings besteht in der Verbesserung Ihrer Technik. Aber auch im Aufbau
Ihrer Kondition vor dem Spiel und dem Training.
Aufwärmen und abkühlen
- Die Muskeln müssen vor dem Spiel auf Temperatur gebracht werden. Sonst
bleiben sie steif und steife Muskeln sind verletzungsanfällig.
- Führen Sie 20 Minuten lang Aufwärm- und
Dehnübungen aus. Und tun Sie es
immer. Auch wenn kein Trainer in der Nähe ist.
- Einschießen ist kein Aufwärmen. Kalt einzuschießen heißt sogar, Probleme
herauszufordern.
- Sorgen Sie dafür, dass niemals mehr als ein paar Minuten zwischen dem Ende
des Aufwärmens und dem Beginn des Spiels liegen. Denn dann werden die
Muskeln wieder kalt und die Wirkung ist weg.
- Nach dem Spiel müssen die Muskeln ihre Abfallstoffe und Wärme loswerden,
sodan sie sich erholen können und Sie keine Muskelschmerzen bekommen. Auch
werden die Muskeln weniger verletzungsanfällig. Das gilt besonders für die
Muskeln, die schwer belastet sind. Dem dient das Abkühlen.
- Das Abkühlen besteht aus Auslauf- und Dehnübungen. Machen Sie diese immer,
auch wenn Sie sich ausgelaugt fühlen.
- Duschen Sie vorzugsweise nicht zu warm.
- Trinken Sie erst nach etwa zehn Minuten ein lauwarmes oder warmes Getränk,
wie Tee oder Kaffee. Und trinken Sie vor allem kein kaltes
kohlensäurehaltiges Getränk.
Schuhe
- Fußballschuhe müssen gut passen. Probieren Sie nötigenfalls zehn Paar
Schuhe an, bis Sie die idealen haben. Und kaufen Sie vor allem nicht zu
klein. Sorgen Sie dafür, dass sie in der Breite nicht zu eng sind und dass
auch die Zehen Platz haben.
- Fußballschuhe müssen als Stütze dienen, besonders wenn Sie keine kräftigen
Fußgelenke haben. Das hilft, Verrenkungen zu verhüten. Kaufen Sie also
besser hohe Fußbalschuhe. Und ziehen Sie Bequemlichkeit immer dem Aussehen
vor.
- Und dann die Stollen. Mit zu kurzen haben Sie nicht genug Halt und
rutschen Sie aus. Mit zu langen Stollen haben Sie zu viel Griff, wodurch es
beim Abbremsen und Drehen zu Muskelrissen und Gelenkverletzungen kommen
kann. Für die meisten Fußballspieler liegt die Länge der Stollen zwischen 7
und 11 Millimetern. Bis zu einschließlich 14 Jahren werden feste Stollen
angeraten. Und wie viele dann? Grundsätzlich gilt: je mehr Stollen umso
besser. Ab 15 Jahren kann man mit abschraubbaren Stollen spielen.
- Fragen zum Passen, Zweifel beim Kaufen? Fragen Sie dem Verkäufer ein Loch
in den Bauch.
- Ein perfekter Schuh kann ein gefährlicher Schuh werden, wenn er nicht gut
gepflegt wird. Putzen Sie die Schuhe nach jedem Spiel oder Training,
kontrollieren Sie sie regelmäßig auf Beschädigungen.
Schutzausrüstung
Besonders verletzbare Stellen, wie das Schienbein, die Fußgelenke und die
Achillessehne werden durch Beinschoner geschützt. Beinschoner schützen also
mehr vom Unterschenkel als Schienbeinschoner. Denken Sie einmal darüber
nach, wenn Sie auf flachen Schuhen spielen. Aber: Alle Schutzmittel sind
nichts wert, wenn Sie in der Tasche bleiben.
Kleidung
- Erhalten Sie keine Kleidung vom Verein, dann wählen Sie Kleidung aus
Baumwolle oder mindestens 30% Baumwolle oder die Kunstfaser Viskose. Das
hält am besten warm und kann genug Schweißfeuchtigkeit aufnehmen.
- Fragen Sie während des Aufwärmens und nach dem Spiel oder Training einen
Trainingsanzug.
Begleitung
Gute Begleitumstände verhüten viel Verletzungsleid. Einige Tipps: Legen Sie
Schmuckgegenstände ab; trinken Sie vorher, in der Ruhepause und nach dem
Ende des Spiels; ziehen Sie unter der Dusche Slipper an gegen
Fußpilz;
tragen Sie saubere Sportkleidung; lassen Sie feuchte Sportkleidung nicht in
der Sporttasche. Gönnen Sie sich eine Massage und gehen Sie mal in die
Sauna.
Fairplay
- Sport treiben muss man gemeinsam. Man muss sich nach dem Spiel also noch
gelegentlich treffen können und muss wirklich Lust haben zum folgenden
Treffen. Das bedeutet nicht, dass man ein Schlappschwanz ist oder mit sich
spaßen lässt. Fairplay kann durchaus stark sein. Die Grenze liegt da, wo
man, was die körperliche Unversehrtheit angeht, einander bedroht.
- Wer festgehalten wird, will sich fast automatisch revanchieren, sollte
sich aber eigentlich nicht provozieren lassen. Denn das ist die Quelle von
(oft der ernsthafteren) Verletzungen. Wie Verletzungen des Fußgelenks und
der Achillessehne. Versuchen Sie, es jemand mit Technik oder Klugheit
heimzuzahlen, anstatt mit einem Foul.
- Lassen Sie sich nicht zu blinder Aktion aufstacheln oder reizen. Nicht
durch das Publikum, nicht durch den Trainer, nicht durch Ihre
Mannschaftskameraden. Und… akzeptieren Sie die Entscheidungen des
Schiedsrichters.
Trotzdem das Opfer?
Es zeigt sich, dass Fußballspieler sich oft Zweimal an genau derselben
Stelle verletzen. Das bedeutet, dass die alte Verletzung noch nicht gänzlich
verheilt war. Mit anderen Worten: eine ausgezeichnete Art, einer Verletzung
vorzubeugen, ist, die alte Verletzung gut ausheilen zu lassen. Fragen Sie
dazu Ihren Hausarzt oder einen Sportarzt um Rat.
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